Wenn du bereits regelmäßig Werbeanzeigen schaltest, wird dir wahrscheinlich schon nach dem Auswählen deines Kampagnenziels die Option für die Optimierung des Kampagnenbudgets aufgefallen sein.
Diese Funktion ist keine Neuheit des Werbeanzeigenmanagers, jedoch hat Facebook bereits zu Beginn des Jahres angekündigt, dass die Optimierung des Budgets auf Kampagnenebene bald zur Standardeinstellung für alle Werbetreibenden werden soll.
Bereits im September soll der Roll-Out beginnen und dann Stück für Stück bei allen Werbekonten implementiert werden.
Falls du dich bis jetzt noch nicht mit dieser Option angefreundet hast, empfehle ich dir spätestens in nächster Zeit die Kennenlernphase einzuläuten, damit dir unerwartete Überraschungen erspart bleiben.
Du ahnst es bereits, in diesem Artikel geht es um die Kampagnenbudget-Optimierung, wie sie sich von der manuellen Budgetverwaltung unterscheidet und wie du diese Funktion am besten für deine Werbeanzeigen auf Facebook oder Instagram einsetzen kannst.
Kampagnenbudget-Optimierung vs. manuelle Budgetverwaltung
Wenn du eine Kampagne mit mehreren Anzeigengruppen ohne die Verwendung von Kampagnenbudget-Optimierung aufsetzt, musst du das Budget separat pro Anzeigengruppen festlegen. Damit kannst du das Budget im Laufe deiner Kampagne manuell anpassen und selbst entscheiden, welcher Anzeigengruppe du mehr oder weniger davon zuordnetest.
Sobald eine Anzeigengruppe dir vergleichsweise bessere Ergebnisse einbringt, musst du dies selbst erkennen und das Budget dementsprechend erhöhen bzw. verringern.
Die manuelle Anpassung gibt dir mehr Kontrolle über die Verteilung deines Werbebudgets, jedoch erfordert diese Variante gleichzeitig mehr Überwachungs- und Optimierungsaufwand sowie das entsprechende Know-How, um eine optimale Effizienz zu erreichen.
Mit dem Einsatz von Kampagnenbudget-Optimierung legst du dein Budget auf Kampagnenebene fest und lässt Facebook damit entscheiden, welche Anzeigengruppe wie viel davon erhält. Dieser Betrag wird dann vom Facebook-Algorithmus während der Ausstrahlung deiner Kampagne je nach Leistung in Echtzeit angepasst.
Du gibst also die Kontrolle deiner Budgetallokation ab, vertraust auf den Facebook-Algorithmus und automatisierst damit die Optimierung deiner Werbekampagnen.
Wie entscheidet Facebook über die Aufteilung deines Budgets?
Zu Beginn deiner Werbekampagne legt der Algorithmus anhand der Größe deiner definierten Anzeigengruppen fest, wie dein Budget zugeordnet wird. Dabei bekommen größere Zielgruppen mehr Budget als kleinere.
Grundsätzlich optimiert Facebook jedoch deine Kampagne der Leistung nach. Somit erhalten die Anzeigengruppen mit den niedrigsten Kosten pro Ergebnis mehr Budget als die, die höhere Kosten verzeichnen.
Hierbei orientiert sich die Kampagnenbudget-Optimierung vor allem an deinem ausgewählten Kampagnenziel und passt das Budget demnach nur für das zugehörige Ergebnis an.
Zum Beispiel sind bei einer Conversion-Kampagne nur die Anzahl und die Kosten der erzielten Conversions pro Anzeigengruppe ausschlaggebend für die Anordnung des Budgets. Andere erzielte Ergebnisse wie Beitragsinteraktionen sind für den Facebook-Algorithmus hier nicht relevant und beeinflussen die Budgetverteilung nicht.
Wie kannst du die Kampagnenbudget-Optimierung verwenden?
Im Werbeanzeigenmanager unter den Kampagnenzielen kannst du die Kampagnenbudget-Optimierung aktivieren und dann die Höhe deines Budgets, die Gebotsstrategien und einige Auslieferungsoptimierungen einstellen.
Beachte jedoch, dass dein dort eingetragener Betrag auf alle deine Anzeigengruppen aufgeteilt wird und nicht für jede im Einzelnen gilt.
Eine weitere verfügbare Funktion innerhalb der Kampagnenbudget-Optimierung sind Minimum- und Maximum-Ausgabelimits, die für jede Anzeigengruppe gesetzt werden können.
Dadurch kannst du sicherzustellen, dass gewisse Anzeigengruppen einen bestimmten Betrag erhalten und damit die automatische Budgetverteilung etwas besser kontrollieren.
Wie sehen die Best-Practices aus?
Bestimmt stellst du dir jetzt die Frage, ob du der Kampagnenbudget-Optimierung einfach blind vertrauen kannst oder doch selbst optimieren solltest. Aus diesem Grund habe ich dir noch einige Best-Practices zusammengestellt, auf die du achten solltest und dir beim Einsatz der Kampagnenbudget-Optimierung behilflich sein sollen.
1. Zu Beginn der Kampagnenlaufzeit kann es zu starken
Schwankungen der Budgetverteilung kommen, da deine Werbekampagne zuerst eine Lernphase durchlaufen muss, um die Anzeigengruppe mit der besten Leistung ausfindig zu machen.
Deshalb ist es wichtig, dass du deine Kampagne zuerst einige Tagen laufen lässt, bevor du eventuelle Anpassungen vornimmst. Damit erlaubst du dem Algorithmus genug Daten zu sammeln, um dir möglichst optimale Ergebnisse zu liefern.
2. Die Kampagnenbudget-Optimierung berücksichtigt keine Learnings oder Erfahrungswerte, die du beispielsweise mit vergangenen Werbekampagnen für einige Anzeigengruppen gesammelt hast, sondern geht rein maschinell vor.
Dies bedeutet, der Facebook-Algorithmus kalkuliert allein auf Basis der aktuellen Kampagnendaten, wie das Budget verteilt werden soll.
Wenn du bewährte Anzeigengruppen hast, die für gewöhnlich gute Ergebnisse erzielen, solltest du bei den Ausgabenlimits einen Mindestwert eintragen, damit diese Zielgruppen entsprechend bevorzugt werden.
3. „Warme“ Zielgruppen (z.B. Custom Audiences), die dein Unternehmen bereits kennen oder sogar schon Kunden sind, solltest du nicht zusammen mit „kalten“ Zielgruppen, innerhalb einer Kampagne verwenden.
Wie oben bereits erwähnt, macht Facebook hier keinen Unterschied und berücksichtigt nicht, ob eine Anzeigengruppe bereits vorqualifiziert ist. In diesem Fall können die Abweichungen von „warmen“ zu „kalten“ Anzeigengruppen jedoch so gravierend sein, dass sie sogar getrennte Kampagnen benötigen.
4. Fokussiere dich nicht (nur) auf die Leistung der einzelnen Anzeigengruppen, sondern betrachte deine Kampagne im Gesamten. Denn Facebook optimiert deine Kampagne bezogen auf die Durchschnittsleistung aller Anzeigengruppen.
Last Word
Die Kampagnenbudget-Optimierung hat vor allem Vorteile in Sachen Zeitersparnis und kann dir in den meisten Fällen sogar effiziente Ergebnisse liefern.
Wenn du allerdings bereits viel Erfahrung mit der Skalierung und Optimierung deines Budgets hast, wird sich der Nutzen dieser Funktion wahrscheinlich für dich in Grenzen halten.
Auf der anderen Seite, falls du noch nicht ganz so viel Erfahrung mit Werbeanzeigen hast, kann dir die Kampagnenbudget-Optimierung einiges an Arbeit abnehmen und du wirst nicht zur ständigen Überwachung deiner Kampagnen gezwungen.
Im Endeffekt werden wir jedoch alle bald keine andere Wahl mehr haben und mit der Kampagnenbudget-Optimierung arbeiten müssen, wenn der Roll-Out vollständig vollzogen ist.
- Fabio
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